Bereits 3 Tage nach einer akuten Lymphangitis (Phlegmone, „Einschuß“) kann und soll mit der KPE (kombinierte physikalische Entstauungstherapie) bestehend aus
- Lymphdrainage,
- Kompressionsverbänden und
- gezielter Bewegungstherapie
begonnen werden. So kann Spätfolgen wie einer chronischen Lymphangitis („Elefantenbein“) vorgebeugt werden. Diese bedeutet durch die Verdickung der Haut und des Bindegewebes, eine deutliche Bewegungseinschränkung des betroffenen Beines und erhöhte Entzündungsanfälligkeit des betroffenen Gebietes.
Sehr gute Erfolge zeigt der Einsatz beim Kreuzverschlag (Tying Up, Rhapdomyolyse, Feiertags- / Montagskrankheit). Die dabei in großen Mengen anfallenden zerstörten Zellen und Entzündungsprodukte werden schneller abtransportiert und die Erholungsphase für die Tiere ist deutlich geringer. Die Pferde genießen eine Behandlung sehr, man merkt ihnen die wohltuende Wirkung sofort an.
Wann ist Lymphdrainage nicht die passende Behandlung?
Aufpassen muss man bei Tieren mit einer verminderten Herzfunktion, es kann sein, dass das Herz die zusätzliche Flüssigkeitsmenge nicht ausreichend pumpen kann und in Folge dessen ein Lungenödem entsteht. Auch die Nierenfunktion muss gut sein, da die Nieren die zusätzliche Flüssigkeitsmenge filtrieren und ausscheiden. Weitere Kontraindikationen sind Fieber, akute Infekte, bakterielle Entzündungen, akute unbehandelte Lymphangitis, Thrombosen, Tumore.